Bodynamic - Körperbasiertes Arbeiten mit Entwicklungstraumata

Bodynamic ist eine Methode für körperbasiertes Arbeiten mit Entwicklungstraumata. Das Kind erlebt sich in der frühen Kindheit in der Beziehung zur Außenwelt vor allem über seinen Körper und seine Bewegung und durchläuft in seiner Entwicklung verschiedene Phasen wie Krabblen, Sitzen, Stehen und Gehen und lernt viele Bewegungsmuster. Die sich bildende Muskulatur des Kindes reagiert auf entwicklungsspezifische Herausforderungen hypoton (eher schlaff) oder hyperton (eher angespannt), was Einfluss auf die Körperhaltung hat. So bilden sich auch unterschiedliche Charakterstrukturen.

 

Im Mittelpunkt der Therapie steht das Erkennen der Charakterstruktur durch die Auseinandersetzung mit den spezifischen Bedürfnissen und Herausforderungen in den einzelnen Entwicklungsphasen. Das Kind durchläuft 7 Phasen (Daseinsberechtigung, Bedürfnis, Autonomie, Wille, Liebe und Sexualität, Meinungsbildung, Zugehörigkeit und Leistung)  vom 2. Trimester in der Gebärmutter bis zum 13. Lebensjahr.

 

Bei der Entstehung und Fixierung dieser Strukturen spielen Entwicklungstraumata eine entscheidende Rolle. Traumata entstehen, wenn ein Kind in der Auseinandersetzung mit zentralen Bedürfnissen einer Entwicklungsphase z. B. massiv und dauerhaft Ablehnung oder Vernachlässigung durch die Eltern erfährt. Dies führt dazu, dass das Kind zentrale Aspekte seines Selbst nicht entwickeln kann oder ganz aufgeben muss.

 

Ziel der therapeutischen Arbeit ist, die jeweiligen Ressourcen in den einzelnen Entwicklungsphasen in den Heilungsprozess mit einzubeziehen.

 

Es werden wieder Grundlagen geschaffen, wie z.B

  • mit Offenheit und vertrauen auf anderen Menschen zuzugehen
  • sich geliebt fühlen, so wie wir sind
  • für Bindungs- und Kontaktfähigkeit
  • das Gespür für die eigenen Bedürfnisse wieder finden und natürlich ausdrücken
  • wieder neugierig sein und Impulsen Ausdruck geben
  • sich Konfliktsituationen stellen ohne den Kontakt abzubrechen
  • in Situationen um Hilfe bitten können
  • unseren Willen einsetzen ohne Dinge erzwingen zu wollen
  • den Mut zu haben, den eigenen Willen einzusetzen, um ein Ziel zu erreichen
  • die Grenzen der eigenen Intimität spüren und ausdrücken
  • sich auf eine intime Beziehung mit unserem herzen und gleichzeitig mit unserer Sexualität einzulassen
  • aktiv die eigene Meinung zu vertreten und auf die Meinung anderer flexibel zu reagieren
  • die eigene individuelle Leistung anzuerkennen
  • Teil einer Gemeinschaft zu sein